24 Hours of "For Honor"

Seit Mitte Februar ist For Honor auf dem Markt, doch bringt das Spiel tatsächlich den Erfolg den der Publisher Ubisoft sich von dem Titel erhofft hat?

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Ubisoft ermöglicht es uns seit Mitte Februar, zu Schwert, Katana oder Axt zu greifen und uns gegenseitig auf den virtuellen Schlachtfeldern die Köpfe einzuschlagen. Dabei greift Ubisoft auf ein Schere-Stein-Papier-System der Superlative zurück.

| Daten:
Publisher: Ubisoft
Homepage: For Honor
Preis: 59,99-139,99€
Platform: PC/Xbox One/PS4

| Die Story:
Da es sich bei For Honor um ein sehr kompetitives Spiel handelt und das Hauptaugenmerkt auf dem Multiplayer liegt, war bereits zu erwarten, dass es keine großartige Kampagne geben wird. Dennoch liefert Ubisoft uns eine fragwürdige Kampagne ab.
Der Spieler schlüpft im Laufe der Kampagne, welche aus 3 Kapiteln besteht - ein Kapitel für jede Fraktion - in die Rolle verschiedener Helden und bezwingt mit diesen feindliche Helden. Der Hintergrund der Story, erinnert dabei eher mehr an ein Kindergartengerangel, dass von der bösen Kriegsherrin Appolion losgetreten wird, indem sie mit ihrem Schwarzenfels-Battalion in das Hoheitsgebiet der Wikinger einmarschiert. Eine emotionale oder intellektuelle Tiefe sucht man in der Kampagne vergeblich, vor allem, da sich die meisten Konversationen auf 2 Sätze... oder Wörter zwischen dem aktuellen Protagonisten und dem nächsten feindlichen Helden, der zu bekämpfen ist, begrenzen.

| Das Gameplay:
Mit der Kampagne wurden dem Spieler die meisten Helden jeder Fraktion vorgestellt und bevor es in den Multiplayer geht, hat man die Möglichkeit ein Tutorial zu absolvieren. Der Einstieg in das Spiel ist daher gut gegeben und erklärt die grundlegenden Mechaniken des Spiels. Die Steuerung ist dabei sehr einfach, da sie sich tatsächlich auf wenige Tasten beschränkt.
Die Spielwelt besteht aus mehreren einzelnen Karten verschiedener Größe und verschiedener "Herkunft". So gibt es z.B. Kämpfe auf einer Brücke vor einer japanischen Festung, an den Toren einer ritterlichen Burg oder in einer Werft der Wikinger. Die Karten sind dabei ausgeglichen und gut gestaltet und bieten dem Spieler des öfteren, auch im Gefecht, die Umgebung zu seinem Vorteil zu nutzen. Trotz vielerlei Karten, kommt dennoch das Gefühl auf, dass es an Spielwelt fehlt, da viele Karten sehr einfach und teils auch sehr klein gebaut sind. Mit den gerade mal 5 verschiedenen Spielmodi, die man sowohl gegen andere Spieler, als auch gegen KI spielen kann bestärken diesen Eindruck des Fehlens, da sich schlichtweg sehr schnell eine gewisse Monotonie einlebt.
Neben der Umgebung, hat der Spieler aber auch die Möglichkeit, seinen Helden mit verschiedenen Gaben auszurüsten. So kann ein Samurai trotz verbrauchter Ausdauer sprinten oder ein Ritter regeneriert Leben, wenn er feindliche Krieger vernichtet. Darüber hinaus hat der Spieler die Möglichkeit, seine Helden mit verschiedenen Bemalungen, Helm-Schmuck, Effekten, Exekutionsanimationen, Monturen und Rüstung zu versehen.


| Die Spiel-Modi:

1) Herrschaft:
Im Herrschaftsmodus treten je 4 Spieler gegeneinander an und müssen 3 Einflussbereiche halten, bis die Punktezahl einer Seite die 1000 Punkte-Marke überschreitet. Ist dies der Fall, bricht der Feind zusammen und die gegnerischen Spieler können nicht mehr respawnen. Auf allen Karten, ist ein Einflussbereich die Front. Diese wird von sog. Kriegern gehalten (Kleinen Soldaten/Minions). Um die Front zu dominieren, müssen die Spieler die Front zur Seite des Gegners verschieben, indem sie deren Krieger töten. Dabei gibt die Front nicht mehr Punkte, als die anderen 2 Einflussbereiche.

2) Duell:
Im Duell kämpfen 2 Spieler oder ein Spieler gegen KI gegeneinander. Im Duell gibt es keine Gaben, sodass es ausschließlich auf das Können des Spielers ankommt. Eine Duell besteht aus maximal 5 Runden, wobei ein Spieler 3 Runden gewinnen muss um das Duell für sich zu entscheiden.

3) Handgemenge:
Im Handgemenge kämpfen je 2 Spieler oder 2 Spieler gegen KI gegeneinander. Auch im Handgemenge gibt es keine Gaben. Desweiteren besteht auch ein Handgemenge aus maximal 5 Runden, wobei ein Team 3 Runden gewinnen muss um das Handgemenge für sich zu entscheiden.

4) Vernichtung:
Im Vernichtungs-Modus spielen 4v4 Spieler gegeneinander. Ein Vernichtungs-Match besteht aus 5 Runden, wobei eine Seite 3 Runden für sich entscheiden muss um das Match zu gewinnen. Bei einem Vernichtungs-Match sind über die ganze Karte Verbesserungen verteilt, die dem Spieler vorteile bieten. So hat er z.B. eine größere Angriffskraft oder mehr Panzerung. Jede Runde beginnt mit einem 1v1 jeden Spielers. Ob die Spieler alle in ein 1v1 gehen oder ausweichen um ihren Kameraden zu helfen, ist dabei diesen überlassen. Im Vernichtungs-Modus gibt es keinen Respawn. Sind alle Helden einer Seite gefallen, gewinnt die andere Seite die Runde.

5) Scharmützel:
Der Scharmützel-Modus ist das klassische Team-Deathmatch. 4v4 Spieler treten gegeneinander an und sobald eine Seite die 1000 Punkte-Marke überschreitet bricht der Feind zusammen und es gibt für diesen keinen Respawn. Sind alle Helden einer Seite vernichtet, gewinnt die Gegenseite das Scharmützel. Im Scharmützel-Modus sind, wie im Vernichtungs-Modus, auf der kompletten Karte Upgrades verteilt.


| Die Grafik:
Grafisch ist For Honor schön anzuschauen, auch wenn hier definitiv keine Maßstäbe gesetzt werden. Dennoch möchte ich anmerken, dass vor allem die Wasserreflexionen und dynamischen Schatten einer gewissen Aufmerksamkeit verdienen. Grafisch kann sich For Honor mit Ghost Recon: Wildlands und Crysis 3 messen. Es ist klar, dass in die Modellierung der Helden mehr Zeit geflossen ist, als in die der Krieger oder andere. Dennoch fehlt es Lebhaftigkeit auf dem Schlachtfeld.

| Fazit: "Wer in For Honor Ehre sucht, ist hier Fehl am Platz!"

Seit der Präsentation von For Honor auf der E3 2015, war ich für dieses Spiel gehypt, hatte bereits letztes Jahr drei mal die Möglichkeit, dass Spiel zu spielen und auch zu Beginn hat des Spielens hat die Euphorie angehalten. Jetzt nach 42 Stunden Spielzeit, ist so gut wie keine Motivation mehr vorhanden. Die schön und authentisch gestalteten Karten kennt man alle in- und auswendig, man kennt alle Helden, hat seinen Lieblingshelden mit dem man am besten Austeilt und am besten Einsteckt. Ja... und dann ist da noch das Teamplay. Wer denkt, dass es in For Honor ehrenhaft zugeht, liegt falsch. Leider kommt es mehr als häufig vor, dass sich 3 Gegner auf einmal auf jemanden stürzen und in so gut wie jedem Fall kann man nichts mehr gegen sie ausrichten. Auch befindet man sich des öfteren in einem spannenden 1v1 und wird plötzlich von Hinten erstochen. Hauptsache man bekommt die Punkte und denn Kill angerechnet. das Peer-to-Peer-System tut dabei sein übriges. Die ständige Wiederherstellung der Spielsitzung ist einfach grauenhaft und zu oft verliert man die Verbindung zum Host. Ubisoft: Dedizierte Server... kennt ihr das?! Ich für meinen Teil hatte anfänglich sehr viel Spaß in For Honor. Mittlerweile muss ich jedoch sagen, dass For Honor systemseitig immer noch die selben Fehler hat, wie vor über einem halbem Jahr beim TT. Innovation und Bug-Fixing, fehl am Platz. Ubisoft, ihr habts mal wieder versaut. Ich warte jetzt auf das neue Assassin's Creed, bitte versaut das nicht auch noch!

| Screenshots

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